#春节旅游#走进卢沟湖的摩梭女儿国 Tochterland der Mosuo: Frauen kümmern sich um den Erhalt der Kultur
Der Lugu-See liegt wie ein glasklarer Edelstein im Wald zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan. Dort leben die Mosuo, eine der wenigen verbliebenen matriarchalischen Gesellschaften der Welt. Diese primitive und mysteriöse Region wird als „Tochterland im Orient" bezeichnet. Seit alters her haben die Töchter hier mit Fleiß und Weisheit ihre Familien ernährt.
Das Dorf Daluoshui befindet sich am Lugu-See im Kreis Yongde der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Am See reihen sich die charakteristischen Holzhäuser der Volksgruppe. Mit dem Aufkommen des Tourismus sind die Häuser zu Herbergen, Restaurants, Kneipen und Souvenirläden umgebaut worden. Geze Yongdu betreibt hier die Herberge „Nahu". Der Name bedeutet „See der Mosuo".
Die junge Frau wurde 1986 geboren und ist bereits zum Haushaltsvorstand ihrer Familie geworden. Sie hat Hotelmanagement in Kunming studiert und kehrte nach ihrem Abschluss zurück, um ihrer Mutter beim Betreiben der Herberge zu helfen. Ihre Mutter freut sich sehr darüber.
„Seitdem sie zurück ist, bin ich erleichtert. Unsere Herberge wurde renoviert. Sie bringt viele Ideen mit. In Bezug auf die Gemütlichkeit und das Service hat es sich verbessert."
Die Nahu-Herberge zählt zu den ältesten Herbergen im Dorf. Ende der 1990er Jahre gab es nur drei oder vier Zimmer. Als Yongdu 2007 die Herberge übernahm, verfügte sie bereits über 40 Zimmer. Die Anlagen und das Ausmaß der Herberge konnten die steigende Nachfrage der Touristen nicht mehr decken. Alte Zimmer, rückständige Ausstattung und der leere Hof… Für die neue Planung und den Umbau benötigte man aber große Investitionen. Nach einer Diskussion hat sich die Familie entschieden, die Herberge an auswärtige Investoren zu vermieten.
Der Mann, der Yongdu grüßt, ist Ye Hui, einer der Investoren der Nahu-Herberge. Er kommt aus der ostchinesischen Stadt Wenzhou und war während einer Reise 2013 von der einzigartigen Kultur und der schönen Landschaft im Dorf tief beeindruckt.
„Welchen Eindruck kann der Lugu-See hinterlassen? Sobald du dir die Umgebung anschaust, möchtest du hier einfach bleiben."
Ye Hui hat die Ausschreibung der Nahu-Herberge zufällig im Internet gelesen. Er und einige Partner mieten die Herberge für 20 Jahre zu einem jährlichen Satz von 600.000 Yuan RMB.
Weil ihnen die Gastronomie und die lokalen Gebräuche ganz fremd waren, ließen sie Yongdu die Herberge weiter führen. Yongdu ist der Meinung, dass der Umbau der Herberge der Kultur der Mosuo nicht schaden dürfte.
Beim Umbau der Herberge beharrte Yongdu auf die Erhaltung des traditionellen Großmutterhauses. Das Großmutterhaus ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Mosuo und gilt als das Zentrum einer großen Familie. Das Großmutterhaus der Familie von Yongdu hat eine Geschichte von über 80 Jahren.
„Die Häuser sind umgebaut, aber das Großmutterhaus bleibt erhalten. Dadurch können die Touristen die Kultur der Mosuo besser verstehen. Wenn sie mögen, unterhält sich meine Familie mit ihnen und erzählt ihnen etwas über unsere Kultur."
Außerdem hat die Familie von Yongdu das Aussehen und die Form der neuen Herberge bestimmt. Die Faktoren der Mosuo-Kultur müssten einbezogen werden und die Umwelt müsse geschützt werden. Ye Hui sagt:
„Wir wollten das Haus eigentlich modern entwerfen. Aber die Hausbesitzerin forderte, dass das Aussehen von den Besonderheiten der Häuser der Mosuo geprägt werden müsse. Sie beeinflusste auch das Design des Kanalisationsnetzes und überwachte den Bau. Das Haus ist zum Designstandard der neuen Häuser am Lugu-See geworden."
Neben dem Herbergsbetrieb kümmert sich Geze Yongdu auch um die ganze Familie. Sie kocht für alle, putzt das Haus und wäscht die Wäsche der Kinder. Trotz großer Mühe hält Yongdu es für ein Glück, die Kultur der Mosuo zu verbreiten.
Der Lugu-See liegt wie ein glasklarer Edelstein im Wald zwischen den Provinzen Yunnan und Sichuan. Dort leben die Mosuo, eine der wenigen verbliebenen matriarchalischen Gesellschaften der Welt. Diese primitive und mysteriöse Region wird als „Tochterland im Orient" bezeichnet. Seit alters her haben die Töchter hier mit Fleiß und Weisheit ihre Familien ernährt.
Das Dorf Daluoshui befindet sich am Lugu-See im Kreis Yongde der südwestchinesischen Provinz Yunnan. Am See reihen sich die charakteristischen Holzhäuser der Volksgruppe. Mit dem Aufkommen des Tourismus sind die Häuser zu Herbergen, Restaurants, Kneipen und Souvenirläden umgebaut worden. Geze Yongdu betreibt hier die Herberge „Nahu". Der Name bedeutet „See der Mosuo".
Die junge Frau wurde 1986 geboren und ist bereits zum Haushaltsvorstand ihrer Familie geworden. Sie hat Hotelmanagement in Kunming studiert und kehrte nach ihrem Abschluss zurück, um ihrer Mutter beim Betreiben der Herberge zu helfen. Ihre Mutter freut sich sehr darüber.
„Seitdem sie zurück ist, bin ich erleichtert. Unsere Herberge wurde renoviert. Sie bringt viele Ideen mit. In Bezug auf die Gemütlichkeit und das Service hat es sich verbessert."
Die Nahu-Herberge zählt zu den ältesten Herbergen im Dorf. Ende der 1990er Jahre gab es nur drei oder vier Zimmer. Als Yongdu 2007 die Herberge übernahm, verfügte sie bereits über 40 Zimmer. Die Anlagen und das Ausmaß der Herberge konnten die steigende Nachfrage der Touristen nicht mehr decken. Alte Zimmer, rückständige Ausstattung und der leere Hof… Für die neue Planung und den Umbau benötigte man aber große Investitionen. Nach einer Diskussion hat sich die Familie entschieden, die Herberge an auswärtige Investoren zu vermieten.
Der Mann, der Yongdu grüßt, ist Ye Hui, einer der Investoren der Nahu-Herberge. Er kommt aus der ostchinesischen Stadt Wenzhou und war während einer Reise 2013 von der einzigartigen Kultur und der schönen Landschaft im Dorf tief beeindruckt.
„Welchen Eindruck kann der Lugu-See hinterlassen? Sobald du dir die Umgebung anschaust, möchtest du hier einfach bleiben."
Ye Hui hat die Ausschreibung der Nahu-Herberge zufällig im Internet gelesen. Er und einige Partner mieten die Herberge für 20 Jahre zu einem jährlichen Satz von 600.000 Yuan RMB.
Weil ihnen die Gastronomie und die lokalen Gebräuche ganz fremd waren, ließen sie Yongdu die Herberge weiter führen. Yongdu ist der Meinung, dass der Umbau der Herberge der Kultur der Mosuo nicht schaden dürfte.
Beim Umbau der Herberge beharrte Yongdu auf die Erhaltung des traditionellen Großmutterhauses. Das Großmutterhaus ist ein wichtiger Bestandteil der Kultur der Mosuo und gilt als das Zentrum einer großen Familie. Das Großmutterhaus der Familie von Yongdu hat eine Geschichte von über 80 Jahren.
„Die Häuser sind umgebaut, aber das Großmutterhaus bleibt erhalten. Dadurch können die Touristen die Kultur der Mosuo besser verstehen. Wenn sie mögen, unterhält sich meine Familie mit ihnen und erzählt ihnen etwas über unsere Kultur."
Außerdem hat die Familie von Yongdu das Aussehen und die Form der neuen Herberge bestimmt. Die Faktoren der Mosuo-Kultur müssten einbezogen werden und die Umwelt müsse geschützt werden. Ye Hui sagt:
„Wir wollten das Haus eigentlich modern entwerfen. Aber die Hausbesitzerin forderte, dass das Aussehen von den Besonderheiten der Häuser der Mosuo geprägt werden müsse. Sie beeinflusste auch das Design des Kanalisationsnetzes und überwachte den Bau. Das Haus ist zum Designstandard der neuen Häuser am Lugu-See geworden."
Neben dem Herbergsbetrieb kümmert sich Geze Yongdu auch um die ganze Familie. Sie kocht für alle, putzt das Haus und wäscht die Wäsche der Kinder. Trotz großer Mühe hält Yongdu es für ein Glück, die Kultur der Mosuo zu verbreiten.
Ich bete wieder, du Erlauchter
——Rainer Maria Rilke
Ich bete wieder, du Erlauchter,
du hörst mich wieder durch den Wind,
weil meine Tiefen niegebrauchter
rauschender Worte mächtig sind.
Ich war zerstreut; an Widersacher
in Stücken war verteilt mein Ich.
O Gott, mich lachten alle Lacher
und alle Trinker tranken mich.
In Höfen hab ich mich gesammelt
aus Abfall und aus altem Glas,
mit halbem Mund dich angestammelt,
dich, Ewiger aus Ebenmaß.
Wie hob ich meine halben Hände
zu dir in namenlosem Flehn,
daß ich die Augen wiederfände,
mit denen ich dich angesehn.
Ich war ein Haus nach einem Brand,
darin nur Mörder manchmal schlafen,
eh ihre hungerigen Strafen
sie weiterjagen in das Land;
ich war wie eine Stadt am Meer,
wenn eine Seuche sie bedrängte,
die sich wie eine Leiche schwer
den Kindern an die Hände hängte.
Ich war mir fremd wie irgendwer,
und wußte nur von ihm, daß er
einst meine junge Mutter kränkte
als sie mich trug,
und daß ihr Herz, das eingeengte,
sehr schmerzhaft an mein Keimen schlug.
Jetzt bin ich wieder aufgebaut
aus allen Stücken meier Schande,
und sehne mich nach einem Bande,
nach einem einigen Verstande,
der mich wie ein Ding überschaut, -
nach deines Herzens großen Händen -
(o kämen sie doch auf mich zu).
Ich zähle mich, mein Gott, und du,
du hast das Recht, mich zu verschwenden.
我再一次祈祷,尊贵的你
我再一次祈祷,尊贵的你,
你能够再一次在风中听见我,
因为我心深处
滔滔不绝的话无比强大。
我曾被零散;我的碎片
散落在仇敌身上。
主阿,所有笑的人都在笑我,
所有饮的人都在饮我。
庭院里我将自己收集,
从垃圾中,从碎玻璃里,
我用残缺的嘴向你断断续续地诉说,
你,来自和谐的永在者。
我将残缺的双手
在无名的祈祷中举向你,
于是我重新找到
凝望你的双眼。
我曾是烈火之后的一座残屋,
里面只有凶手偶尔酣睡,
曾经,他们在大地上
被饥荒的惩罚追杀;
我曾是海边的一座城,
被一场瘟疫来袭,
像一具沉重的尸体
手牵着孩子。
我曾对自己陌生得如同路人,
我仅仅知道,当我年轻的
母亲怀胎有我,
他曾伤害了她,
那时她被缚的心,
异常痛楚地敲击着我。
此刻我被重新拼凑
用我的耻辱所有的碎片,
我渴望一根纽带,
渴望些许理解,
将我视作一个事物,——
我渴望你的心灵的伟大的手——
(哦,愿它们临到我)
我计数着自己,我的上帝,而你,
你有权,将我虚掷。
——Rainer Maria Rilke
Ich bete wieder, du Erlauchter,
du hörst mich wieder durch den Wind,
weil meine Tiefen niegebrauchter
rauschender Worte mächtig sind.
Ich war zerstreut; an Widersacher
in Stücken war verteilt mein Ich.
O Gott, mich lachten alle Lacher
und alle Trinker tranken mich.
In Höfen hab ich mich gesammelt
aus Abfall und aus altem Glas,
mit halbem Mund dich angestammelt,
dich, Ewiger aus Ebenmaß.
Wie hob ich meine halben Hände
zu dir in namenlosem Flehn,
daß ich die Augen wiederfände,
mit denen ich dich angesehn.
Ich war ein Haus nach einem Brand,
darin nur Mörder manchmal schlafen,
eh ihre hungerigen Strafen
sie weiterjagen in das Land;
ich war wie eine Stadt am Meer,
wenn eine Seuche sie bedrängte,
die sich wie eine Leiche schwer
den Kindern an die Hände hängte.
Ich war mir fremd wie irgendwer,
und wußte nur von ihm, daß er
einst meine junge Mutter kränkte
als sie mich trug,
und daß ihr Herz, das eingeengte,
sehr schmerzhaft an mein Keimen schlug.
Jetzt bin ich wieder aufgebaut
aus allen Stücken meier Schande,
und sehne mich nach einem Bande,
nach einem einigen Verstande,
der mich wie ein Ding überschaut, -
nach deines Herzens großen Händen -
(o kämen sie doch auf mich zu).
Ich zähle mich, mein Gott, und du,
du hast das Recht, mich zu verschwenden.
我再一次祈祷,尊贵的你
我再一次祈祷,尊贵的你,
你能够再一次在风中听见我,
因为我心深处
滔滔不绝的话无比强大。
我曾被零散;我的碎片
散落在仇敌身上。
主阿,所有笑的人都在笑我,
所有饮的人都在饮我。
庭院里我将自己收集,
从垃圾中,从碎玻璃里,
我用残缺的嘴向你断断续续地诉说,
你,来自和谐的永在者。
我将残缺的双手
在无名的祈祷中举向你,
于是我重新找到
凝望你的双眼。
我曾是烈火之后的一座残屋,
里面只有凶手偶尔酣睡,
曾经,他们在大地上
被饥荒的惩罚追杀;
我曾是海边的一座城,
被一场瘟疫来袭,
像一具沉重的尸体
手牵着孩子。
我曾对自己陌生得如同路人,
我仅仅知道,当我年轻的
母亲怀胎有我,
他曾伤害了她,
那时她被缚的心,
异常痛楚地敲击着我。
此刻我被重新拼凑
用我的耻辱所有的碎片,
我渴望一根纽带,
渴望些许理解,
将我视作一个事物,——
我渴望你的心灵的伟大的手——
(哦,愿它们临到我)
我计数着自己,我的上帝,而你,
你有权,将我虚掷。
#用德语讲中国# 中国人为啥爱嗑瓜子 Sonnenblumenkerne – Warum Chinesen am liebsten „Vogelfutter" knabbern
Wenn man als Ausländer das erste Mal nach China kommt, gibt es Vieles, was einem fremd ist. Man sitzt zum Beispiel in einem Restaurant und wartet auf sein Essen. Doch anstatt der bestellten Gerichte kommt ein Teller ungeschälter Sonnenblumenkerne. Sonnenblumenkerne, die von Europäern häufig als „Vogelfutter" bezeichnet werden, sind „die beliebteste Knabberei" Chinas – zumindest geht das aus einer jüngsten Umfrage der chinesischen Fragen- und Antwortplattform „Zhihu.com" hervor.
In China gehört das Knacken und Essen von Kernen praktisch zur Kultur. So wie bei den Deutschen Kekse oder Kuchen zum Kaffee auf den Tisch kommen, stehen bei chinesischen Familien Kerne aller Art bereit: Wassermelonenkerne, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne… Diese Tradition existiert schon seit Jahrhunderten, auch wenn sich Sonnenblumenkerne in den letzten Jahren immer stärker durchsetzen. Schon der französische Missionar Regis-Evariste Huc, der um das Jahr 1844 nach China kam, schrieb in einem Buch, die Chinesen hätten eine besondere Vorliebe für Kerne.
Das Knacken von Sonnenblumenkernen ist eine Tradition aus den Dörfern. Mit ein paar Freunden in der Sonne sitzen und Sonnenblumenkerne mit den Zähnen knacken, um sie dann zu essen – für viele Chinesen bis heute die perfekte Beschäftigung, um sich in einem kalten Winter die Zeit zu vertreiben. Im heutigen Nordostchina gibt es sogar ein bildhaftes Wort für diese Szene: „Lao Ke" (唠嗑), wörtlich übersetzt „Plaudern und Knacken".
Einer Umfrage der chinesischen Fragen- und Antwortplattform „Zhihu.com" zufolge sind Sonnenblumenkerne die beliebteste Knabberei der Chinesen. Die Nutzer der Seiten nennen unterschiedliche Gründe, warum sie besonders gerne Sonnenblumenkerne knacken und essen.
„Sonnenblumenkerne enthalten sehr viele gesunde Vitamine. Außerdem sind sie ganz klein und man nicht schnell satt. Der Spaß beim Essen wird deshalb verlängert", schreibt die Zhihu-Userin Chensisi.
„Das Knacken und Essen von Sonnenblumenkernen hilft einem zu entspannen", erklärt der User Beiren, „vor allem bei Unterhaltungen mit Fremden sind sie eine große Hilfe, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen."
Für Xiaoxiongbinggan und einige weitere Zhihu-User ist das Knacken von Sonnenblumenkernen einfach nur ein schneller Weg, um so viele Erfolgserlebnisse wie möglich zu bekommen. „Nach jedem Knacken bekommst du sofort eine Belohnung", schreibt Xiaoxiongbinggan. „Es macht dadurch viel mehr Spaß, als eine Hand voll geschälter Kerne auf einmal in den Mund zu werfen".
Kleinen Kummer bringt das Knacken und Essen von Sonnenblumenkernen aber auch mit sich. So posteten mehrere Internetuser beispielsweise Bilder von ihren Schneidezähnen mit kleinen Einkerbungen. „Die Einkerbungen kommen vom langjährigen Knacken von Sonnenblumenkernen", so der Zhihu-User Juzongzheng. „Wenn ich einmal damit anfange, kann ich nicht mehr aufhören."
Wie aber knackt man Sonnenblumenkerne mit den Zähnen richtig, um die Schneidezähne zu schützen? User auf Zhihu.com geben Tipps: Man nimmt den Sonnenblumenkern senkrecht in die Finger, knackt die Schale mit den Zähnen in der hinteren Kieferregion und holt den Kern mit der Zunge aus. So bleibt die Schale zwischen den Fingern und der Kern ist im Mund. Schale wegwerfen und das ganze beliebig oft wiederholen!
Wenn man als Ausländer das erste Mal nach China kommt, gibt es Vieles, was einem fremd ist. Man sitzt zum Beispiel in einem Restaurant und wartet auf sein Essen. Doch anstatt der bestellten Gerichte kommt ein Teller ungeschälter Sonnenblumenkerne. Sonnenblumenkerne, die von Europäern häufig als „Vogelfutter" bezeichnet werden, sind „die beliebteste Knabberei" Chinas – zumindest geht das aus einer jüngsten Umfrage der chinesischen Fragen- und Antwortplattform „Zhihu.com" hervor.
In China gehört das Knacken und Essen von Kernen praktisch zur Kultur. So wie bei den Deutschen Kekse oder Kuchen zum Kaffee auf den Tisch kommen, stehen bei chinesischen Familien Kerne aller Art bereit: Wassermelonenkerne, Kürbiskerne, Sonnenblumenkerne… Diese Tradition existiert schon seit Jahrhunderten, auch wenn sich Sonnenblumenkerne in den letzten Jahren immer stärker durchsetzen. Schon der französische Missionar Regis-Evariste Huc, der um das Jahr 1844 nach China kam, schrieb in einem Buch, die Chinesen hätten eine besondere Vorliebe für Kerne.
Das Knacken von Sonnenblumenkernen ist eine Tradition aus den Dörfern. Mit ein paar Freunden in der Sonne sitzen und Sonnenblumenkerne mit den Zähnen knacken, um sie dann zu essen – für viele Chinesen bis heute die perfekte Beschäftigung, um sich in einem kalten Winter die Zeit zu vertreiben. Im heutigen Nordostchina gibt es sogar ein bildhaftes Wort für diese Szene: „Lao Ke" (唠嗑), wörtlich übersetzt „Plaudern und Knacken".
Einer Umfrage der chinesischen Fragen- und Antwortplattform „Zhihu.com" zufolge sind Sonnenblumenkerne die beliebteste Knabberei der Chinesen. Die Nutzer der Seiten nennen unterschiedliche Gründe, warum sie besonders gerne Sonnenblumenkerne knacken und essen.
„Sonnenblumenkerne enthalten sehr viele gesunde Vitamine. Außerdem sind sie ganz klein und man nicht schnell satt. Der Spaß beim Essen wird deshalb verlängert", schreibt die Zhihu-Userin Chensisi.
„Das Knacken und Essen von Sonnenblumenkernen hilft einem zu entspannen", erklärt der User Beiren, „vor allem bei Unterhaltungen mit Fremden sind sie eine große Hilfe, um eine lockere Atmosphäre zu schaffen."
Für Xiaoxiongbinggan und einige weitere Zhihu-User ist das Knacken von Sonnenblumenkernen einfach nur ein schneller Weg, um so viele Erfolgserlebnisse wie möglich zu bekommen. „Nach jedem Knacken bekommst du sofort eine Belohnung", schreibt Xiaoxiongbinggan. „Es macht dadurch viel mehr Spaß, als eine Hand voll geschälter Kerne auf einmal in den Mund zu werfen".
Kleinen Kummer bringt das Knacken und Essen von Sonnenblumenkernen aber auch mit sich. So posteten mehrere Internetuser beispielsweise Bilder von ihren Schneidezähnen mit kleinen Einkerbungen. „Die Einkerbungen kommen vom langjährigen Knacken von Sonnenblumenkernen", so der Zhihu-User Juzongzheng. „Wenn ich einmal damit anfange, kann ich nicht mehr aufhören."
Wie aber knackt man Sonnenblumenkerne mit den Zähnen richtig, um die Schneidezähne zu schützen? User auf Zhihu.com geben Tipps: Man nimmt den Sonnenblumenkern senkrecht in die Finger, knackt die Schale mit den Zähnen in der hinteren Kieferregion und holt den Kern mit der Zunge aus. So bleibt die Schale zwischen den Fingern und der Kern ist im Mund. Schale wegwerfen und das ganze beliebig oft wiederholen!
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