布莱希特,<死兵的传说>。阳天译。
Bertolt Brecht, Legende vom toten Soldaten.
#德语##诗歌#
Und als der Krieg im vierten Lenz
Keinen Ausblick auf Frieden bot
Da zog der Soldat seine Konsequenz
Und starb den Heldentod.
Der Krieg war aber noch nicht gar
Drum tat es dem Kaiser leid
Daß sein Soldat gestorben war:
Es schien ihm noch vor der Zeit.
Der Sommer zog über die Gräber her
Und der Soldat schlief schon
Da kam eines Nachts eine militär-
ische ärztliche Kommission.
Es zog die ärztliche Kommission
Zum Gottesacker hinaus
Und grub mit geweihtem Spaten den
Gefallnen Soldaten aus.
Der Doktor besah den Soldaten genau
Oder was von ihm noch da war
Und der Doktor fand, der Soldat war k. v.
Und er drückte sich vor der Gefahr.
Und sie nahmen sogleich den Soldaten mit
Die Nacht war blau und schön.
Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte
Die Sterne der Heimat sehn.
Sie schütteten ihm einen feurigen Schnaps
In den verwesten Leib
Und hängten zwei Schwestern in seinen Arm
Und ein halb entblößtes Weib.
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt
Drum hinkt ein Pfaffe voran
Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt
Daß er nicht stinken kann.
Voran die Musik mit Tschindrara
Spielt einen flotten Marsch.
Und der Soldat, so wie er's gelernt
Schmeißt seine Beine vom Arsch.
Und brüderlich den Arm um ihn
Zwei Sanitäter gehn
Sonst flöge er noch in den Dreck ihnen hin
Und das darf nicht geschehn.
Sie malten auf sein Leichenhemd
Die Farben Schwarz-Weiß-Rot
Und trugen's vor ihm her; man sah
Vor Farben nicht mehr den Kot.
Ein Herr im Frack schritt auch voran
Mit einer gestärkten Brust
Der war sich als ein deutscher Mann
Seiner Pflicht genau bewußt.
So zogen sie mit Tschindrara
Hinab die dunkle Chaussee
Und der Soldat zog taumelnd mit
Wie im Sturm die Flocke Schnee.
Die Katzen und die Hunde schrein
Die Ratzen im Feld pfeifen wüst:
Sie wollen nicht französich sein
Weil das eine Schande ist.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Waren alle Weiber da
Die Bäume verneigten sich, Vollmond schien
Und alles schrie hurra.
Mit Tschindrara und Wiedersehn!
Und Weib und Hund und Pfaff!
Und mitten drin der tote Soldat
Wie ein besoffner Aff.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Kommt's, daß ihn keiner sah
So viele waren herum um ihn
Mit Tschindra und Hurra.
So viele tanzten und johlten um ihn
Daß ihn keiner sah.
Man konnte ihn einzig von oben noch sehn
Und da sind nur Sterne da.
Die Sterne sind nicht immer da
Es kommt ein Morgenrot.
Doch der Soldat, so wie er's gelernt
Zieht in den Heldentod.
Bertolt Brecht, Legende vom toten Soldaten.
#德语##诗歌#
Und als der Krieg im vierten Lenz
Keinen Ausblick auf Frieden bot
Da zog der Soldat seine Konsequenz
Und starb den Heldentod.
Der Krieg war aber noch nicht gar
Drum tat es dem Kaiser leid
Daß sein Soldat gestorben war:
Es schien ihm noch vor der Zeit.
Der Sommer zog über die Gräber her
Und der Soldat schlief schon
Da kam eines Nachts eine militär-
ische ärztliche Kommission.
Es zog die ärztliche Kommission
Zum Gottesacker hinaus
Und grub mit geweihtem Spaten den
Gefallnen Soldaten aus.
Der Doktor besah den Soldaten genau
Oder was von ihm noch da war
Und der Doktor fand, der Soldat war k. v.
Und er drückte sich vor der Gefahr.
Und sie nahmen sogleich den Soldaten mit
Die Nacht war blau und schön.
Man konnte, wenn man keinen Helm aufhatte
Die Sterne der Heimat sehn.
Sie schütteten ihm einen feurigen Schnaps
In den verwesten Leib
Und hängten zwei Schwestern in seinen Arm
Und ein halb entblößtes Weib.
Und weil der Soldat nach Verwesung stinkt
Drum hinkt ein Pfaffe voran
Der über ihn ein Weihrauchfaß schwingt
Daß er nicht stinken kann.
Voran die Musik mit Tschindrara
Spielt einen flotten Marsch.
Und der Soldat, so wie er's gelernt
Schmeißt seine Beine vom Arsch.
Und brüderlich den Arm um ihn
Zwei Sanitäter gehn
Sonst flöge er noch in den Dreck ihnen hin
Und das darf nicht geschehn.
Sie malten auf sein Leichenhemd
Die Farben Schwarz-Weiß-Rot
Und trugen's vor ihm her; man sah
Vor Farben nicht mehr den Kot.
Ein Herr im Frack schritt auch voran
Mit einer gestärkten Brust
Der war sich als ein deutscher Mann
Seiner Pflicht genau bewußt.
So zogen sie mit Tschindrara
Hinab die dunkle Chaussee
Und der Soldat zog taumelnd mit
Wie im Sturm die Flocke Schnee.
Die Katzen und die Hunde schrein
Die Ratzen im Feld pfeifen wüst:
Sie wollen nicht französich sein
Weil das eine Schande ist.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Waren alle Weiber da
Die Bäume verneigten sich, Vollmond schien
Und alles schrie hurra.
Mit Tschindrara und Wiedersehn!
Und Weib und Hund und Pfaff!
Und mitten drin der tote Soldat
Wie ein besoffner Aff.
Und wenn sie durch die Dörfer ziehn
Kommt's, daß ihn keiner sah
So viele waren herum um ihn
Mit Tschindra und Hurra.
So viele tanzten und johlten um ihn
Daß ihn keiner sah.
Man konnte ihn einzig von oben noch sehn
Und da sind nur Sterne da.
Die Sterne sind nicht immer da
Es kommt ein Morgenrot.
Doch der Soldat, so wie er's gelernt
Zieht in den Heldentod.
Is-sena l-ġdida tiftaħ tamiet ġodda, u vojt ġdid iġorr ħolm ġdid. Whisk bogħod it-trab taż-żmien, ħalli d-daħk u d-dmugħ, l-imħabba u n-niket jikkondensaw fi kristall oħxon ambra fil-qalb.
Dak li jagħmel id-dinja tiddi l-iktar mhix ix-xemx, imma t-tbissima tiegħek. Għolli l-kantunieri ta 'ħalqek, isellem id-dawl ta' filgħodu bi tbissima, u tixgħel il-burdata tiegħek. Is-sebħ
Dak li jagħmel id-dinja tiddi l-iktar mhix ix-xemx, imma t-tbissima tiegħek. Għolli l-kantunieri ta 'ħalqek, isellem id-dawl ta' filgħodu bi tbissima, u tixgħel il-burdata tiegħek. Is-sebħ
〈標本〉
蔡琳森 译
某日,我看見垃圾箱裡有一隻被丟棄的鳥標本,
我沒上心,它卻並沒有忘了我,甚至開始尾隨我──
無論何時,不管我人在哪兒,跟誰碰頭,都會看見這隻破破爛爛的鳥
起初,我佯作沒有看見牠
任由牠出沒,何必去在意呢──牠既不啁啾也不啄人
但牠開始蠻橫起來了──不光現身公開場合──
出沒在學生、聽眾、路人之間──
還在朋友的聚會上露面,甚至停棲在我家人頭頂上
我試著友善地詢問──你在這兒做什麼,你想要什麼?
牠卻只是蹲著──默不應聲
我的父親(牠最後安頓在他的頭頂)狐疑望著我
爸──我低聲說──你頭上有隻鳥!
他只是擺擺手,意味──哪是多大的事
此後,我開始夢見這標本動物──
無法逃脫──我幾乎沒吃沒睡,幾乎沒──
只是持續端詳牠──牠凝止在同一姿勢裡,無聲且破損
牠在我眼裡似乎開始發笑起來──這鳥標本在嘲笑我
終於我抓起牠,使勁將牠扔往牆上,結果證明,
沒有牆,那兒是一面鏡子。
那是我第一次看見一隻鳥
在鏡子裡飛
»ausgestopft« von Aušra Kaziliūnaitė
Übersetzung: Markus Roduner
eines tages entdeckte ich beim container einen ausgestopften vogel
ich sah und vergaß ihn, er aber dachte weiter an mich und begann mich sogar zu verfolgen
wo immer ich hinging, wen immer ich traf, er war da, der vertrocknete ausgestopfte
erst tat ich so, als würde ich ihn nicht bemerken
soll er sich zeigen – er kann doch weder zwitscherm, noch mit dem schnabel picken
doch schließlich überschritt er sämtliche grenzen und spukte nicht nur im öffentlichen raum
inmitten von studenten, zuhörern oder passanten in den straßen der stadt
sondern mischte sich auch unter freunde, ließ sich auf geschwistern und eltern nieder
ich versuchte es im guten, ging zu ihm und fragte, was er hier tut und will, der ausgestopfte
doch er hockte nur schweigend da
und vater, auf dessen haupt er zuletzt gelandet war, schaute mich fragend an
papa, auf deinem kopf sitzt ein vogel!, flüsterte ich
doch er winkte ab – nicht der rede wert
dann sah ich den ausgestopften im traum, nicht mal da ließ er mich in ruhe
ich kam kaum mehr zum schlafen, zum essen, zum sein
er begegnete mir auf schritt und tritt – in ein und derselben pose erstarrt, stumm, gerupft
mir kam es allmählich so vor, als würde er lachen. der ausgestopfte machte sich über mich lustig
ich ging zu ihm, packte und schleuderte ihn mit aller kraft an die wand, nur kam jetzt heraus
das war keine wand, sondern ein spiegel
jetzt sah ich in ihm zum ersten mal den fliegenden vogel
https://t.cn/A6JSQuXH
蔡琳森 译
某日,我看見垃圾箱裡有一隻被丟棄的鳥標本,
我沒上心,它卻並沒有忘了我,甚至開始尾隨我──
無論何時,不管我人在哪兒,跟誰碰頭,都會看見這隻破破爛爛的鳥
起初,我佯作沒有看見牠
任由牠出沒,何必去在意呢──牠既不啁啾也不啄人
但牠開始蠻橫起來了──不光現身公開場合──
出沒在學生、聽眾、路人之間──
還在朋友的聚會上露面,甚至停棲在我家人頭頂上
我試著友善地詢問──你在這兒做什麼,你想要什麼?
牠卻只是蹲著──默不應聲
我的父親(牠最後安頓在他的頭頂)狐疑望著我
爸──我低聲說──你頭上有隻鳥!
他只是擺擺手,意味──哪是多大的事
此後,我開始夢見這標本動物──
無法逃脫──我幾乎沒吃沒睡,幾乎沒──
只是持續端詳牠──牠凝止在同一姿勢裡,無聲且破損
牠在我眼裡似乎開始發笑起來──這鳥標本在嘲笑我
終於我抓起牠,使勁將牠扔往牆上,結果證明,
沒有牆,那兒是一面鏡子。
那是我第一次看見一隻鳥
在鏡子裡飛
»ausgestopft« von Aušra Kaziliūnaitė
Übersetzung: Markus Roduner
eines tages entdeckte ich beim container einen ausgestopften vogel
ich sah und vergaß ihn, er aber dachte weiter an mich und begann mich sogar zu verfolgen
wo immer ich hinging, wen immer ich traf, er war da, der vertrocknete ausgestopfte
erst tat ich so, als würde ich ihn nicht bemerken
soll er sich zeigen – er kann doch weder zwitscherm, noch mit dem schnabel picken
doch schließlich überschritt er sämtliche grenzen und spukte nicht nur im öffentlichen raum
inmitten von studenten, zuhörern oder passanten in den straßen der stadt
sondern mischte sich auch unter freunde, ließ sich auf geschwistern und eltern nieder
ich versuchte es im guten, ging zu ihm und fragte, was er hier tut und will, der ausgestopfte
doch er hockte nur schweigend da
und vater, auf dessen haupt er zuletzt gelandet war, schaute mich fragend an
papa, auf deinem kopf sitzt ein vogel!, flüsterte ich
doch er winkte ab – nicht der rede wert
dann sah ich den ausgestopften im traum, nicht mal da ließ er mich in ruhe
ich kam kaum mehr zum schlafen, zum essen, zum sein
er begegnete mir auf schritt und tritt – in ein und derselben pose erstarrt, stumm, gerupft
mir kam es allmählich so vor, als würde er lachen. der ausgestopfte machte sich über mich lustig
ich ging zu ihm, packte und schleuderte ihn mit aller kraft an die wand, nur kam jetzt heraus
das war keine wand, sondern ein spiegel
jetzt sah ich in ihm zum ersten mal den fliegenden vogel
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